Heute wird Midsommar in Schweden gefeiert. Traditionell wird an Midsommar Frühkartoffeln mit Dill und eingelegtem Hering gegessen und als Dessert werden Erdbeeren mit Schlagsahne serviert. Meistens bin ich nicht in Schweden, wenn Midsommar gefeiert wird, aber - egal wo ich auf der Welt bin - ich versuche immer etwas besonderes an Midsommar zu machen. Dieses Jahr habe ich überall im Haus Vasen mit wilden Blumen aufgestellt und heute Abend werde ich Tartlets, gefüllt mit einer Vanille-Mascarpone Creme und mit frischen Beeren dekoriert, servieren.
Gestern habe ich mich auf mein Fahrrad geschwungen und ich bin raus in die Natur gefahren, um wilde Blumen für Midsommar zu pflücken. Nicht nur habe ich wunderschöne wilde Blumen gepflückt, sondern auch Holunderblüten, um Holunderblütensirup zu machen, sondern es war auch mein Glückstag und ich habe am Waldrand ein Meer von wilden Erdbeeren entdeckt. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich jemals so viele wilde Erdbeeren auf einmal gesehen habe und auch gepflückt habe. Ich konnte mein Glück kaum fassen, während ich behutsam eine delikate Erdbeere nach der anderen vorsichtig pflückte. Für mich gibt es nichts wunderbareres als der Geruch von wilden Erdbeeren und ich glaube, es gibt keine leckeren Erdbeeren als wilde Erdbeeren. Sie zerschmelzen nur so auf der Zunge.
Wilde Erdbeeren und wilde Blumen sind für mich der Inbegriff von Sommeranfang und ich könnte nicht glücklicher sein, beides gestern "erlebt" und gepflückt zu haben.



Als ich von meiner kleinen Fahrradtour gestern nach Hause gekommen bin, - mein Fahrradkorb war vollgepackt mit wilden Blumen und Holunderblüten - war ich so inspiriert von der Schönheit der Natur und voller Tatendrang. Als erstes habe ich Bouquets von wilden Blumen arrangiert, Holundersirup hergestellt und kleine Beerentartlets gemacht. Ich hatte zum Glück noch einige fertige Tartletförmchen zur Hand, die ich einige Tage zuvor gebacken hatte. Die Tartletförmchen habe ich mit einer simplen Vanille-Mascarpone Creme gefüllt und mit meinen selbstgepflückten wilden Erdbeeren und mit Himbeeren dekoriert. Meine kleinen Törtchen sahen aus wie aus einem Bilderbuch und ich konnte es einfach nicht lassen und habe eine spontane Fotosession eingelegt, um meine sehr fotogenen Tartlets zu fotografieren.
Für den Tartletmürbeteig habe ich dieses Mal nicht mein Standardrezept, welches ich hier veröffentlicht habe, sondern ein neues Rezept von der aus Singapur stammenden Pâtissier Cheryl Kho, die einer der führenden Pâtissier Asien ist. Cheryl Kho führt die kleine Pâtsserie Tarte in Singapur, welches sich auf Tartes spezialisiert hat. Khos Tartes sehen unglaublich elegant aus und ihre Tartles inspirieren mich sehr. Leider kann ich nicht sagen, ob die Tartes auch so gut schmecken wie sie aussehen, da ich noch nie in Singapur war. Ich hoffe jedoch, dass ich irgendwann in der Zukunft nach Singapur reise und ich weiß ganz genau, dass ich als erstes ein Tartlets von Cheryl Kho köstigen werde.



Cheryl Kohs Mürbeteig ist zu meinem neuen Lieblingsmürbeteigrezept für Tartlets geworden und aus diesem Grund möchte ich Kohs Rezept teilen. Der Mürbeteig von Koh ist sehr weich und aus diesem Grund ist es wichtig, dass der Teig lange genug, am besten für sechs Stunden oder über Nacht, gekühlt wird. Auch ist es wichtig, dass beim Ausrollen des Teiges schnell gearbeitet wird, da der Teig relativ schnell wieder weich wird, im Gegensatz zu Mürbeteigen mit denen ich in der Vergangenheit gearbeitet habe. Wenn diese beiden Punkte beachtet werden, dann erhält man einen wunderbaren Mürbeteig. Jedes Mürbeteigförmchen, das ich nach Cheryl Kohs Rezept gebacken habe (und ich habe an die 100 Stück gebacken), sind wunderbar knusprig geworden und die beste Tartletförmchen, die ich je gebacken habe. Cheryl Kohs Rezept ist wirklich fantastisch.
Ich kann es nicht abwarten, meine Midsommar Tartlets heute Abend zu servieren, aber bis dahin werde ich noch einen Midsommarkranz flechten.
Glad Midsommar! Eine schöne Sommerzeit wünsche ich!



Ergibt 8 bis 10 Tartlets ( 7 cm Durchmesser)

* Das Mürbeteigrezept stammt leicht modifiziert von Cheryl Koh *

Zutaten

  • 68 g ungesalzene Butter
  • 50 g Puderzucker, gesiebt
  • 22 g Ei
  • 28 g Mandelpulver *
  • 112 g Weizenmehl (Typ 405)
* Ich nehme an, dass mit Mandelpulver ein sehr feines Mandelmehl gemeint ist. Ich weiß nicht. wo ich ein solch feines Pulver beziehen kann. Ich verwende ein "normales" Mandelmehl (die Mandeln sollten geschält sein) und es funktioniert wunderbar damit. 

Zubereitung

  • Butter und Zucker in der Küchenmaschine oder mit dem Handrührgerät gut verrühren. Das Ei hinzugeben und alle Zutaten gut vermengen. 
  • Zuletzt das Mandelmehl und das Weizenmehl hinzugeben und so lange rühren bis alle Zutaten gerade so vermischt sind. 
  • Den Teig auf eine Plastikfolie geben, flach drücken und dann in Plastikfolie wickeln. Den Mürbeteig für mindestens sechs Stunden oder über Nacht im Kühlschrank ruhen lassen. Ich bereite den Mürbeteig am Abend vor und backe dann am nächsten Morgen die Tartletförmchen.
  • Eine Arbeitsfläche leicht bemehlen und den Mürbeteig 3 mm dünn ausrollen. Letztes Jahr habe ich einen Post zu Tipps uns Tricks zur Herstellung von Tartletförmchen hier geschrieben. 
  • Kreise, die etwas größer sind, als die Tartletringe oder -förmchen, ausstechen. Die Mürbeteigkreise vorsichtig in die Tartletförmchen drücken und überstehenden Teig mit einem scharfem Messer wegschneiden. Die Böden mit einer Gabel einstechen. 
  • Die Tartletförmchen auf ein mit Backpapier belegtes Brett oder flachen Teller stellen und für 10 bis 15 Minuten tieffrieren. 
  • Den Ofen auf 160 °C vorheizen. 
  • Die Tartletförmchen jeweils mit einem runden Stück Backpapier auslegen und mit Backlinsen oder getrockneten Hülsenfrüchte befüllen.
  • Die Tartlets für 15 Minuten backen. Das Backpapier mit den Backlinsen entfernen und für weitere 5 Minuten backen. Die Tartletringe entfernen, den Ofen auf 180 °C stellen und weitere 5 Minuten backen, bis die Tartlets goldbraun sind. 
  • Die Tartletförmchen komplett auskühlen lassen. In einer luftdichten Dose können die Förmchen mindenstens 2 Wochen aufbewahrt werden. 

Vanille Mascarpone Creme

  • 150 ml Vollmilch
  • 1 Vanilleschote
  • 30 g Eigelbe
  • 10 g Stärke
  • 30 g Zucker
  • 275 g Mascarpone
  • Die Milch in einen mittelgroßen Topf geben. 
  • Die Vanille längs aufschneiden und das Vanillemark herauskratzen. Das Vanillemark gemeinsam mit der leeren Vanillestange zur Milch geben. Die Vanillemilch fast zum Kochen bringen, beiseite stellen und die Vanillestange entfernen. 
  • Die Eigelbe mit der Stärke in einer mittelgroßen Schüssel gut verrühren. Den Zucker hinzugeben und wiederum gut verrühren. 
  • Die heiße Milch zur Eiermischung hinzugeben und gut verrühren. Das Gemisch wieder in den Topf geben und bei mittlerer Hitze köcheln lassen; dabei nicht vergessen umzurühren, damit die Milch nicht anbrennt oder klumpt. Sobald die Vanillecreme eindickt, eine halbe Minute weiterrühren. Von der Hitze nehmen und die Creme in eine sehr flache Schüssel geben. Die Oberfläche der Creme mit einer Plastikfolie abdecken, damit keine Haut entsteht. Die Vanillecreme vollständig bei Zimmertemperatur (nicht im Kühlschrank!) auskühlen lassen. 
  • Die Mascarpone cremig rühren. Die abgekühlte Vanillecreme ebenfalls glatt rühren. Die Mascarpone nach und nach unter die Vanillecreme geben.

Zusammensetzung

  • Beeren wie Erdbeeren, Himberen, Blaubeeren oder Brombeeren
  • Puderzucker
  • Die Förmchen mit der Vanille-Mascarpone Creme fast bis zum Rand hoch füllen. 
  • Mit Beeren dekorieren. Ich platziere jeweils eine Erdbeere in die Mitte von jedem Törtchen und um die Erdbeere herum verteile ich Himbeeren und wilde Erdbeeren. Zum Schluss die Törtchen mit Puderzucker bestäuben. 
  • Am liebsten bereite ich die Tartlets à la minute zusammen oder höchstens eine Stunde vor dem Servieren, denn der Mürbeteig der Tartletförmchen wird aufgrund der Creme mit der Zeit weich. Ich bevorzuge, wenn die Förmchen noch schön mürbe und knusprig sind, aber wenn es einem nicht weiter ausmacht, dass die Förmchen etwas weicher sind, können die Törtchen selbstverständlich auch einige Stunden vor dem Verzehr zubereitet werden.